Kyudo in Deutschland

Seit September 1969 wird Kyudo in Deutschland offiziell praktiziert. Der Zen-Priester Koun Suhara vom Engakuji-Tempel in Kamakura kam damals zusammen mit den Meistern Hideharu Onuma und Yoshio Kitajima , Heijiroh Ansawa nach Europa. In Hamburg trafen sie mit Prof. Inagaki und Masahiko Shinkai von der Waseda-Universität /Tokyo zusammen, der dort ein erstes Seminar zur Einführung in das Japanische Kyudo veranstaltete.

Seither sind in mehr als 50 Städte Kyudogruppen mit über 1100 Mitgliedern entstanden, die sich im Deutschen Kyudo Bund (DKyuB) organisiert haben.

Dieser ist Mitglied in der Europäischen Kyudo Föderation (EKF) und zusammen, mit 11 weiteren Ländern Europas, mit der All Nippon Kyudo Föderation (ANKF) verbunden. Lehrgänge und regelmäßige Meisterschaften werden seit 1977 auch in Europa ausgetragen.

Seit über 30 Jahren gibt es in Bad Dürkheim die Möglichkeit Kyudo, japanisches Bogenschießen, zu üben. Schon 1974 stand die erste Bogenscheibe auf einer Wiese zwischen den Weinfeldern von Ungstein, wo sich wenig später dann eine Kyudogruppe etablierte, die seit Ende der 70er Jahre vereinsmäßig zusammen mit einer Kendoabteilung organisiert war.

Koun Suhara im Keller des Ostasiatischen Museums in Köln, 1979

1978 fanden erste Lehrgänge mit Feliks F. Hoff und Cornelia Brandl in der Pfalz statt und ab dem Sommer 1983 gab es in Schifferstadt in der Pfalz mit einer Sondergenehmigung der Bezirksregierung zum ersten mal Kyudo als Ausgleichsfach an einem Gymnasium.

Das Kyudojo Haku un Kan befindet sich in Bad Dürkheim-Ungstein. Es wurde aus privater Initiative erbaut, um Kyudo in seiner Ursprünglichkeit, im traditionellen Rahmen, mit entsprechender Schießzeremonie ausführen zu können.

Für Anfänger bietet das Haku un Kan alljährlich ein Einführungskurs an, der ein Kennenlernen der Kunst des japanischen Bogenschießens ermöglicht und Perspektiven für eine kontinuierliche Übungspraxis vermittelt.

Im Haku un Kan werden auch Seminare zu historischen Themen (japanische Köcher des Mittelalters, Bogenbau, Pfeilspitzen, Schwertpolitur und Klingenbestimmung) angeboten. Spezialisten aus dem musealen Bereich, wie Handwerker geben kompetente Einführung in verschiedene kulturhistorische Themen.

Der Dojoname „Haus der Weißen Wolke“ wurde im Jahre 1981 von Inagaki Sensei (1911-1995, Lehrer der Heki-Ryu-lnsai-Ha) vergeben.